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Nett sein - nicht immer ein Segen im Berufsleben (Bildquelle: © SpeedKingz, Shutterstock.com)
Nett sein - nicht immer ein Segen im Berufsleben (Bildquelle: © SpeedKingz, Shutterstock.com)

Blog-Eintrag -

Karrierebremse Nettigkeit: So finden Sie die richtige Balance

Die guten Mädchen kommen in den Himmel, die bösen überall hin, heißt es. Ähnliches gilt im Job – egal ob Mann oder Frau. Während „nette“ Arbeitnehmer ewig vor sich hinarbeiten, geht es für ihre bissigeren Kollegen steil nach oben. Denn ein allzu freundliches Wesen mindert die Karrierechancen erheblich, sagen die Experten. Hier sind fünf Beweise.

Zu nett ist unterwürfig

Freundlichkeit, soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft sind bestechende Eigenschaften, wenn Sie einen Job bekommen oder zumindest halten wollen. Vor allem junge Bewerber können so fleißig Sympathiepunkte sammeln, sofern sie authentisch bleiben. Streben Sie jedoch im Unternehmen nach Höherem sind andere Attribute wichtig. Natürlich sollte man immer freundlich zu Kollegen und Vorgesetzen sein. Aber es ist ein schmaler Grat zwischen nett und zu nett. Wer zu nett ist, verliert Respekt – eine Grundvoraussetzung für beruflichen Erfolg und Anerkennung. Karrierecoach Martin Wehrle warnt deshalb: „Wer die Nettigkeit zu weit treibt, landet in der Unterwürfigkeit.“

Zu nett im Bewerbungsgespräch

Wenn sich Bewerber mit dem nett Sein besonders ins Zeug legen, werden Sie schnell unglaubwürdig. „Schleimer“ könnte dann der eine oder andere Personaler in seinen Notizen festhalten. Trotzdem geht es gerade im Bewerbungsgespräch darum, Sympathiepunkte zu sammeln. Ein freundliches und zuvorkommendes Auftreten ist also eher angebracht als die knallharte Machotour. Wer aber außer sich vor Freude ist, weil man ihm einen Kaffee anbietet, die positive Energie im Raum feiert und die Krawatte des Personalers absolut umwerfend findet, schießt deutlich übers Ziel hinaus.

Zu nett, um schlagfertig zu sein

Es gibt Kollegen, die sind einfach von Natur aus friedliebende und harmoniebedürftige Mitmenschen. Sie sind zu nett, um sich im rauen Joballtag gegen die Großmäuler der Belegschaft zur Wehr zu setzen. Wenn sich ein Kollege mit einem dummen Spruch mental auf die vermeintlich breite Brust trommelt, reagieren sie mit einem erzwungenen Lächeln. Hier braucht es Schlagfertigkeit, um nicht unter die Räder zu kommen. „Schlagfertigkeit ist eine Art Notschalter, mit dem man eine unsachliche Bemerkung ausbremsen und das Gespräch wieder auf eine sachliche Ebene zurückführen kann“, erklärt Carolin Lüdemann, Business Coach aus Stuttgart gegenüber Focus Online. Außerdem zeigten Kollegen, die parieren können, dass sie keine leichte Beute sind.

Zu nett, um sich durchzusetzen

Sie sind der Gute-Laune-Bär der Abteilung, haben für jeden ein offenes Ohr und verlieren nie ein böses Wort? Immer räumen Sie nachsichtig lächelnd den Geschirrspüler ein, setzen neuen Kaffee auf, beseitigen den Papierstau im Kopierer und erledigen ganz nebenbei noch Ihre Arbeit, ohne sich zu beschweren. Soviel Aufopferung muss doch belohnt werden. Aber wenn es um die wichtigen Projekte geht, um die Jobs mit mehr Verantwortung und besserem Gehalt, haben Sie das Nachsehen. Der Grund: Sie sind zu nett. Niemand traut Ihnen zu, dass Sie sich durchsetzen und Ihre eigenen Interessen gegen Widerstände vertreten können. Für eine Karriere brauchen Sie Ellenbogen! Wer sich immer nur aufopfert und nie selbst einfordert, erscheint auf Dauer schwach und vermittelt zudem den Eindruck, keine eigenen Ziele zu haben.

Zu nett, um nein zu sagen

Kein Wunder, dass man Sie unbedingt da behalten möchte, wo Sie gerade sind. Sie sind nämlich viel zu nett, um gelegentlich „nein“ zu sagen. Deshalb übernehmen Sie immer die Jobs, die kein anderer machen will, verzichten auf Urlaubstage, weil der Chef Sie gerade dann so dringend braucht und vertreten jeden kranken Kollegen, wenn man Sie darum bittet. Sie haben gar keine Zeit für eine eigene Karriere, weil das bedeuten würde, anderen auch einmal Hilfe zu verwehren – rein aus Eigennutz. Nein zu sagen, heißt aber nicht zwangsläufig, die Kollegen hängen zu lassen. Oft lässt sich gemeinsam eine andere Lösung finden. Und Ihr Umfeld wird Ihnen mehr Respekt entgegenbringen, wenn es merkt, dass Sie sich nicht herumschubsen lassen.

Zu nett fürs Selbstmarketing

Unternehmen sind Machtgefüge, deren interne Ränkespiele man durchschauen muss, um sich Vorteile für die eigene Karriere zu verschaffen. In vielen Branchen wird mit harten Bandagen gekämpft und Hilfsbereitschaft skrupellos ausgenutzt. Der eine oder andere schmückt sich dann auch mal mit fremden Federn. Sobald ein Kollege Ihre Erfolge als die eigenen verkauft, sollte es mit Ihrer Nettigkeit vorbei sein. Dann dürfen Sie auch mal richtig sauer werden. Aber bitte nicht jammern und sich beschweren! Cleverer ist es, Selbstmarketing zu betreiben und jeden wissen zu lassen, welche Einfälle Ihrer Kreativität entsprungen sind. Strecken Sie ruhig ein wenig die Brust raus. Sie wissen ja: Es wird nur der ein Superheld, der sich selbst für super hält!

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Karsten Borgmann

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